Die Verfolgungsjagd

Bei den Musikanten ist es alter Brauch,
daß man spielt zum Ständchen auf
für die lieben Kameraden,
die ein Jubiläum haben.
So auch einstmals war geschehen
und ehe man sich hat versehen,
saß man in fröhlichen Runden
und ließ sich den Tropfen munden.
Ein feines Schlückchen namens Most
mit dem man sehr oft machte Prost.
Sehr oft das Glas geneigt,
er schließlich seine Wirkung zeigt.
Der Kopf ward schwer, die Glieder auch
„ich geh‘ nun lieber schnell nach Haus“
so sprach der Vater zu dem Sohn,
sogleich er war unterwegs auch schon.
Der Sohn besann sich nicht lang‘
bald drauf den Heimweg begann.
Kurz vor dem Ziel bemerkt er mit Schreck
da robbt jemand am Boden, nun nichts wie weg.
Die Beine unter die Arme genommen,
für ein schnelleres vorwärtskommen.
Kaum zu Hause, nichts wie hinein
sonst holt ihn der Verfolger noch ein.
Die Haustür versperrt und verriegelt,
nicht daß sein Schicksal wird besiegelt.
Keine fünf Minuten hat es gedauert
so hat’s ihn schon wieder geschaudert.
Vor dem Haus ruft jemand nach ihm,
lange braucht’s, bis er erkennt die Stimm.
Der Vater ist der Übeltäter,
der, so erfährt man später,
den Schlüssel auf dem Boden gesucht,
während der Sohn nur dachte an Flucht.
Sohn wärst Du mit dem Vater heimgegangen
hättest Du nicht müssen bangen.
Wir aber danken euch für diese Geschicht‘
sonst hätten wir heute nicht dieses Gedicht.

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